Hier sollen Sie nach und nach finden:
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Bei Aufgabe 1 geht es darum, Funktionsausdrücke ihren Funktionsgraphen zuzuordnen.
Die Funktionsausdrücke entstehen alle aus der Sinusfunktion, die man durch die Zahl 10 verändert hat:
Der erste Teil der Aufgabe besteht also darin, diese geschachtelten Funktionsausdrücke überhaupt zu verstehen. Es geht also um die fünf Funktionen:
Den Multiplikationspunkt kann man auch weglassen. In etwas anderer Reihenfolge wandert die "10" gewissermaßen durch den Sinus hindurch:
Möchten Sie sich nun die Aufgabe nochmals anschauen?
Es geht also um die fünf Funktionen
Alle diese Funktionen sind auf allen reellen Zahlen definiert; die fünf Schaubilder zeigen jeweils den Definitionsbereich [0,2π] an. Am besten schaut man sich zunächst die Wertebereiche der Funktionen an: Die Schaubilder 2 und 5 haben den gleichen Wertebereich wie die Sinusfunktion selbst, nämlich [-1,1]. Schaubild 1 hat positiven Wertebereich [0,1], Schaulbild 3 den Wertebereich [-10,10] und im Schaubild 4 ist er nicht angegeben.
Vorausgesetzt man weiß, wie die Sinus-Funktion aussieht,
sollte man diese Aufgabe mit Schulmathematik und etwas Geduld lösen können.
Die meisten Mathematiker dürften wie oben angegeben argumentieren,
insbesondere die iterierte Sinus-Funktion im Ausschlussverfahren dem verbleibenden Schaubild zuordnen.
Vermutlich haben die wenigsten spontan die richtige Vorstellung davon, wie die Funktion aussieht.
Die Fähigkeit, Funkionsterme richtig lesen zu können, ist fundamental für das Mathematikstudium. Ebenso wichtig ist es, sich eine Vorstellung davon bilden zu können, was solch eine Modifizierung einer Funktion (wie hier der Sinus-Funktion) bewirkt.
Einleitung
Eine Zahl wie zum Beispiel 3 kann man auf verschiedene Weisen als Summe natürlicher Zahlen (größer Null) schreiben:
Solch eine Summenschreibweise soll "geordnete Zahlpartition" oder kurz "Partition" der Zahl 3 heißen. Wenn man die Reihenfolge beachtet, also 1+2 und 2+1 als verschiedene Partitionen ansieht, und außerdem die "Summe mit einem Summanden", also 3 selbst, auch als eine Möglichkeit zählt, gibt es also vier Partitionen der 3. Mit Pn soll die Anzahl der Partitionen einer Zahl n bezeichnet werden. Es ist also P3 = 4. Ebenso sieht man, dass P4 = 8, da es die acht Möglichkeiten
gibt und keine weiteren. Außerdem ist P2 = 2, und P1 = 1, da man 1 nur als 1 schreiben kann. Für n=1,2,3,4 gilt also Pn = 2n-1. Dies legt den Verdacht nahe, dass diese Gleichung für alle n gilt, und dies ist in der Tat der Fall.
Aufgabe Wie aber beweist ein Mathematiker, dass stets Pn = 2n-1 ist?
Es folgen drei mögliche Argumente.
Welches sind Ihrer Einschätzung nach mathematisch gültige Beweise für Pn = 2n-1?
(Es geht hierbei um die prinzipielle Korrektheit, nicht um eventuell auszuführende Details.)
gibt und keine weiteren. Sicherheitshalber überprüft man auch noch P5 = 32 = 25. Eine auf so einfache Art definierte Folge, die mit 1,2,4,8,16,32,... beginnt, kann gar nichts anderes sein als die Folge der 2er-Potenzen.
1.) ist kein korrekter Beweis, da es nur ein Plausibilitätsargument ist. Es ist durchaus vorstellbar, dass eine einfach definierte Folge zunächst mit den 2er-Potenzen übereinstimmt, sich dann aber ändert. Zum Beispiel ist dies der Fall, wenn man Partitionen mit höchstens 10 Summanden betrachtet.
3.) Vollständige Induktion ist zwar ein gültiges Beweisprinzip, hier funktioniert der Induktionsschritt aber nicht,
da nicht jede Partition von n+1 mit einer 1 beginnen oder enden muss, und andererseits alle Partitionen,
die mit 1 beginnen und enden doppelt gezählt wurden.
Es werden also einerseits Partitionen vergessen und andererseits welche dopperlt gezählt.
Die beiden Phänomene heben sich "zufälligerweise" gerade auf, so dass das Ergebnis stimmt.
Der Beweis ist aber trotzdem nicht korrekt.
Dagegen ist 2.) ein im Kern korrekter Beweis, bei dem man je nach Kenntnisstand einige Ausführungen anfügen oder kürzen würde.
Mathematisch korrekt zu argumentieren und vorgelegte Lösungsideen auf Korrektheit zu prüfen, ist das Kerngeschäft der Mathematik. Insbesondere sollte ein Mathematiker auch die Fähigkeit entwickeln, sich relativ rasch in neue mathematische Konzepte hineinzudenken, wie hier die Partitionszahlen.
In der Schule wird das Beweisen üblicherweise nicht geübt, daher dürfte die Aufgabe für Schüler ungewohnt sein. Dass 1.) als Beweis nicht ausreicht, sollte man vielleicht ahnen. Mit etwas Nachdenken kann man den Fehler in der Argumentation 3.) entdecken. Man darf sich nicht davon täuschen lassen, dass dieser "Beweis" sehr viel formaler als 2.) aufgeschrieben ist. Dass 2.) im Grunde ein ordentlicher Beweis ist, erfordert aber einiges an Erfahrung, die man ersts im Laufe des Studiums gewinnt. Insbesondere die Grundvorlesungen in den ersten beiden Semestern trainieren diese Fähigkeiten ausgiebig.